Drehbuchaufstellungen

Aufstellungen schaffen die Möglichkeit ein System oder eine Situation, in der wir selbst eine Rolle spielen, von außen zu betrachten (wie bei Organisationsaufstellungen). Ein Drehbuch repräsentiert ein von AutorInnen geschaffenes System. Durch den Schreibprozess sind sie Teil dieses Systems. Sie gewinnen durch die Aufstellung Abstand, können erleben, wie das Buch funktioniert und ausprobieren, wohin es sich entwickeln kann.

Wichtig ist es mit konkreten Fragen in die Drehbuchaufstellung zu gehen. In einem ausführlichen Vorgespräch klären wir Ziel und Anliegen.

Aufstellungen veranschaulichen die Realität des Drehbuchs und die Möglichkeiten der Veränderung

Zu Beginn wählen die AutorInnen RepräsentantInnen sowohl für Ihre Figuren als auch für abstrakte Aspekte (wie Ziel, Hindernis, Emotionen, Orte etc.) und führen sie in den Raum. Nun berichten uns die RepräsentantInnen von den Empfindungen und Gedanken der Figuren und Aspekten. Wir erfahren, wie sich die ProtagonistInnen auf ihren Plätzen fühlen, welche Sympathien und Antipathien, Wünsche und Ziele sie haben und wie sie ihre Beziehungen zu anderen Figuren empfinden.


Die Repräsentantinnen beantworten Ihre Fragen

Die AutorInnen erhalten Antworten auf Fragen, was Handlung, Figuren und Thematik anbelangt. Sie erkennen beispielsweise, ob ihre Charaktere stimmig sind, wie sich die Beziehungen untereinander weiterentwickeln können und ob sie wirklich alle Figuren brauchen. Sie erhalten wichtige Informationen und Anregungen für die Handlungsebene, sie können ausprobieren, wie sich Konflikte verschärfen oder auflösen lassen.

Drehbuchaufstellungen eigenen sich auch für Dokumentarfilme, wobei hier die AutorInnen oder RegisseurInnen selbst eine Rolle innerhalb des Geschehens spielen. In der Aufstellung ist oft die Beziehung zwischen den ProtagonistInnen und der Regie ein zentrales Anliegen. Denn sie schafft die Möglichkeit mehr über die Befindlichkeiten und Interessen der einzelnen ProtagonistInnen zu erfahren. Wir können ausprobieren, wie der Zugang zu ihnen intensiviert werden kann oder wie sich mehr Vertrauen aufbauen lässt.

Drehbuchaufstellungen können in jeder Phase der Stoffentwicklung sinnvoll sein, immer dann, wenn es konkrete Fragen oder Unsicherheiten gibt, wohin die weitere Entwicklung gehen soll. Sie eigenen sich auch um Schreibblockaden aufzulösen. Der Blick von außen auf das Buch eröffnet oft ungeahnte und neue Möglichkeiten.